XTS erhöht Flexibilität bei der Verpackung von Dentalkomponenten
Beim Bau seiner eigenen Maschinen für die Herstellung und Verpackung von Dentalkomponenten setzt Elos Medtech aus dem dänischen Gørløse auf eine durchgängig standardisierte Automatisierung. Eine XTS-basierte Blisterverpackungsmaschine von 2018 zeigt die Vorteile des Plattformgedankens. Nach der Erweiterung des linearen Transportsystems XTS konnte Elos problemlos neue Maschinenmodule für eine Kartonierung der Blister hinzufügen.
Elos Medtech ist einer der größten und führenden europäischen Hersteller auf dem Gebiet orthopädischer und zahnmedizinischer Implantate mit Stammsitz in Schweden. Das Unternehmen beschäftigt 570 Mitarbeiter in Schweden, China, den USA und Dänemark und gehört zur börsennotierten Elos-Gruppe. Das Werk im dänischen Gørløse ist auf die Entwicklung und Herstellung von Dentalkomponenten spezialisiert.
2018 war Elos Medtech das erste Unternehmen in Dänemark, das eine neue Verpackungsmaschine auf Basis des XTS von Beckhoff entwickelte. Auf der Grundlage des flexiblen, modular aufgebauten Transportsystems mit den individuell steuerbaren Movern konnte Elos die bis dahin manuelle Verpackung von Dentalkomponenten in Blister automatisieren. Dabei helfen die schnellen Umrüstmöglichkeiten von XTS, die Produktivität zu erhöhen und den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. „Wir müssen jeden Tag viele verschiedene, kleine Chargen verarbeiten, daher sind die Flexibilität der Maschine und ihre schnelle Umrüstbarkeit für uns entscheidend. Es dauert nur 10 bis 30 min, die Verpackungsmaschine neu einzurichten", sagt Rune Callesen, Leiter der Automatisierungsabteilung bei Elos Medtech. „Diese Verpackungsmaschine ist vollständig validiert und erfüllt die strengen in der Medizintechnik geltenden Anforderungen an eine saubere und staubfreie Umgebung, hohe Präzision, Zuverlässigkeit, Qualitätskontrolle sowie Tests für eine lückenlose Nachverfolgbarkeit.“
Einfache Maschinenerweiterung mit XTS
Für Elos Medtech als Maschinenbauer besteht das Ziel darin, die Automatisierung seiner Maschinen durchgängig zu standardisieren. Rune Callesen zufolge ist die kürzlich erweiterte Verpackungsmaschine hierfür ein gutes Beispiel: „Wir sind sehr weit mit dem Standardisieren unserer Automatisierung, nicht zuletzt im Vergleich zu den größeren Maschinenautomatisierern, bei denen das ein umfangreicher und langwieriger Prozess ist. Mit ‚Elos Medtech Modulized Automation Standard‘ haben wir eine einheitliche Plattform geschaffen, die Hardware, Software und Netzwerktechnik beinhaltet. So können wir problemlos Module verschieben und Hardware hinzufügen, und alle Kabel- und Netzwerkverbindungen sowie Softwareschnittstellen sind standardisiert. Bei dieser Verpackungsmaschine haben wir unseren Standard voll angewendet, was uns bei der Erweiterung um zusätzliche Module zugute kam."
Mit den neuen Modulen kann die Maschine die Komponenten in Zukunft sowohl in lose Blister als auch in Blister mit Karton-Umverpackung und bedruckten Etiketten verpacken. Dies erfordert einen zusätzlichen Papierschneider in der Maschine, ein Magazinmodul für die Kartonzuschnitte und ein neues Druckermodul. Die Kartonverpackung wird im Sommer 2023 eingeführt; bis dahin wird weiterhin in lose Blister verpackt. Elos hat außerdem zwei Vision-Module hinzugefügt, welche die zu verpackenden Objekte sowie die Platzierung und den Inhalt der bedruckten Etiketten überprüfen. Früher enthielt die Maschine zwei im Maschinenbett installierte Roboter. Nach der Erweiterung können sich die Roboter auf Schienen an der Decke der Maschinenzelle frei hin- und herbewegen, um Platz zu schaffen und weitere Aufgaben zu erfüllen.
Höchstmaß an Flexibilität und Integrierbarkeit
Laut Rune Callesen schafft es großes Vertrauen, dass die Technologien, auf denen die Maschine aus dem Jahr 2018 basiert, für eine langfristige Nutzung so gut durchdacht sind. Alles sei modular und wiederverwendbar; alles sei offen und einfach zu handhaben. So konnte Elos ohne Probleme Module hinzufügen, statt eine völlig neue Maschine zu entwickeln. Das steigert die Nachhaltigkeit und schützt die Investition in die Maschine.
„Die offene Plattform von Beckhoff unterstützt unsere Denkweise. Wir können alles miteinander verbinden und sogar Hardware von Drittanbietern reibungslos integrieren. Dabei müssen wir nicht mit unterschiedlicher Automatisierungssoftware arbeiten. Das ist ein großer Vorteil für uns. So stammen beispielsweise unsere Vision-Kameras und die Servotechnik der Roboter von zwei anderen Anbietern. Es wäre für uns schwieriger gewesen, diese mit der Technik eines anderen Automatisierers als Beckhoff zu integrieren", sagt Rune Callesen.
Er weist außerdem darauf hin, dass auch Software von Drittanbietern ohne großen Aufwand auf dem Industrie-PC ablaufen kann. Ein Beispiel ist der Drucker, der eine spezielle Software benötigt, welche sich aber direkt installieren lässt. Die Alternative wäre gewesen, eine komplizierte Lösung mit der Übertragung von Druckbefehlen über das Netzwerk zu entwickeln oder einen separaten PC zur Druckersteuerung zu verwenden. Die Netzwerkstruktur ist auch deshalb einfach zu handhaben, weil der EtherCAT-Koppler von Beckhoff mit Fast-Hot-Connect-Ports die Identifikation der Module in der Netzwerktopologie übernimmt, falls diese einmal umplatziert werden. Diese Technologie mache es einfach, schnell die richtige Konfiguration für alle angeschlossenen Komponenten zu erstellen.
„Die Technologien funktionieren einfach – für uns gibt es keine echte Alternative zu Beckhoff. Meiner Meinung nach sind die Lösungen anderer Anbieter nicht so gut integrierbar", sagt Rune Callesen und fährt fort: „Auch der Support ist erstklassig. Wir sind zwei Programmierer in der dänischen Niederlassung und müssen einen 24-Stunden-Betrieb sicherstellen. Beckhoff springt bei Bedarf immer schnell ein und gibt gern Know-how und sogar Gray-Code weiter, den wir selbst anpassen können. Wir sehen die Zusammenarbeit mit Beckhoff als eine echte Partnerschaft, und die vielen Vorteile für uns als Unternehmen bestärken uns in unserer Entscheidung für Beckhoff als Lieferanten."