Erschienen in: Newsweek country report Germany 2023, www.newsweek.com
Deutschland ist nach den USA, China und Japan eine der wichtigsten internationalen Volkswirtschaften der Welt, da sich das Land auf Innovationen und globale Exporte konzentriert. Seit 1990 haben sich die deutschen Auslandsinvestitionen auf mehr als 1 Billion Euro verfünffacht, und im Jahr 2020 stiegen die deutschen Investitionen in Forschung und Entwicklung auf 106 Milliarden Euro, sodass der wirtschaftliche Kern des Landes – die mittelständischen Unternehmen – auch während der Covid-19-Pandemie hervorragende Leistungen erbringen konnte.
Deutschland ist die am stärksten automatisierte Volkswirtschaft in der EU und stellt 33 % des europäischen Automatisierungsinventars. Weltweit steht Deutschland bei der Anzahl der eingesetzten Industrieroboter an fünfter Stelle hinter China, Japan, Korea und den USA und ist ein wichtiger Lieferant für die chinesischen und amerikanischen Fertigungsmärkte. Trotz der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erlebt die Automatisierungsbranche einen Aufschwung: Die Auftragseingänge nahmen bis April 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 38 % zu, wobei integrierte Montagelösungen den größten Zuwachs verzeichneten.
Gegründet 1980, ist Beckhoff heute eines der größten Automatisierungsunternehmen in Privatbesitz und setzt weltweit Standards im Bereich der PC-basierten Steuerungstechnik. Vom Firmeninhaber Hans Beckhoff in einer Garage gestartet, gehört Beckhoff heute zu den Hidden Champions in Deutschland, die als internationale Marktführer in der Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Das Unternehmen beliefert mehr als 20 Branchen und hat Niederlassungen in 40 Ländern. Es beschäftigt mehr als 5.000 Mitarbeiter, darunter 2.000 Ingenieure, und hat einen weltweiten Marktanteil von etwa 3 %.
Beckhoff ist bekannt für seine Industrie-PC-basierte Steuerungstechnik und stellte bereits 1986 seinen ersten Industrie-PC für Steuerungsanwendungen vor. Die Nutzung der Konvergenz von Informations- und Automatisierungstechnik erwies sich als äußerst erfolgreich für Maschinenanwendungen aller Art, z. B. bei einem Werkzeuglaser für Verpackungs- und Halbleitermaschinen. Die gleiche Technologie steuert auch moderne Produktionslinien für Batterien, Elektromotoren und Smartphones. Auch in anderen Anwendungsbereichen wie Windenergieanlagen und Bühnenautomatisierung oder in der wissenschaftlichen Forschung werden intelligente Steuerungssysteme von Beckhoff eingesetzt.
Um diese unterschiedlichen Märkte zu bedienen, bietet Beckhoff eine leistungsstarke Automatisierungsplattform an, die alle gängigen Funktionen zur Ablauf- und Bewegungssteuerung sowie für Bilderkennung, künstliche Intelligenz, Ingenieurwissenschaft und Industrie 4.0 abdeckt. Mit Beckhoff stehen Ingenieuren die fortschrittlichsten Werkzeuge zur Verfügung, um modernste Funktionalität und Effizienz in ihren Projekten zu implementieren.
Beckhoff versteht sich als Technologieunternehmen und arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Automatisierungstechnik – oft durch revolutionäre Quantensprünge. So haben sich z. B. die Beckhoff Busklemme, das Kommunikationsprotokoll EtherCAT und viele weitere Beckhoff Erfindungen als weltweite Standards durchgesetzt.
Die Produktionen von Beckhoff blieben während der gesamten Covid-19-Pandemie in Betrieb, sodass das Unternehmen seine hohen Produktions- und Liefermengen aufrechterhalten konnte. „Aus unserer Sicht war das eine schwierige, aber äußerst erfolgreiche Zeit. Unsere Mitarbeiter haben die Produktion tapfer am Laufen gehalten und dafür gesorgt, dass alle Kundenaufträge erfüllt werden konnten“, berichtet Hans Beckhoff. So konnte Beckhoff 2021 seinen Umsatz um fast 30 % steigern und sich dadurch in die Riege der 1-Mrd.-Euro-Unternehmen einreihen. Für das gesamte Jahr 2022 ist das Auftragsbuch bisher ebenfalls gut gefüllt.
Hans Beckhoff führt den historischen Erfolg seines Unternehmens zum großen Teil auf eine Strategie des „harmonischen Wachstums“ zurück. Beckhoff treibt die Expansion durch den Kauf kleiner Unternehmen voran und konzentriert sich dabei mehr auf die Technologie, die sie anbieten können, als auf ihren Marktanteil. „Wir wachsen in einer Weise, die das Unternehmen tragen kann. In den letzten 22 Jahren sind wir um durchschnittlich 15 % pro Jahr gewachsen. Unser Geschäftsmodell ist in hohem Maße skalierbar, und jetzt streben wir eine weitere Vergrößerung an“, so Hans Beckhoff. Bis zum Ende dieses Jahres wird Beckhoff um weitere 20 bis 23 % wachsen und ist auf dem Weg zu einem weltweiten Umsatz von 1,45 Mrd. Euro.
Mit Blick auf die Zukunft hat Beckhoff in einen neuen Vertriebskanal für den direkten Kontakt mit den Kunden investiert und erhöht ständig seine Produktionskapazitäten, um neue innovative, marktverändernde Produkte auf den Markt zu bringen – mit dem Ziel, bis 2030 ein 3-Milliarden-Euro-Unternehmen zu werden. Jüngste Beispiele sind die Beckhoff Transportsysteme XTS und XPlanar, die anspruchsvolle lineare und planare Bewegungsfunktionalitäten bieten und völlig neue Maschinenkonzepte ermöglichen. Ein weiteres Beispiel ist das MX-System, das den klassischen Bau von Schaltschränken durch ein modulares Stecksystem ablösen wird!
Derzeit baut Beckhoff sein internationales Netzwerk aus, um seine globale Präsenz weiter zu verstärken. Beckhoff wickelt bereits zwei Drittel seines Geschäfts international ab. Die Kundenzufriedenheit steht im Mittelpunkt der Geschäftsphilosophie von Beckhoff, und das Unternehmen bietet individuelle Anpassungsmöglichkeiten für seine gesamte Produktpalette. Beckhoff hat es sich zum Ziel gesetzt, die intelligenteste und modernste Automatisierungstechnik auf dem Markt anzubieten, hält dabei aber an den traditionellen Familienwerten fest, auf denen das Unternehmen aufgebaut ist. „Unser Fokus auf vertrauensvolle Geschäfte und langfristige Beziehungen ist der Grund dafür, dass so viele Spezialisten weltweit mit uns zusammenarbeiten wollen. Als Hightech-Unternehmen mit einem traditionellen Denkansatz sind wir in unserer Branche einzigartig“, stellt Hans Beckhoff fest.
Für ihn ist der zukünftige Erfolg von Beckhoff nicht nur gut fürs Geschäft, sondern auch gut für die Umwelt. Da der Klimawandel weiterhin Spannungen in Form einer erhöhten Nachfrage nach begrenzten Ressourcen entstehen lässt, wird der technologische Fortschritt eine wichtige Rolle bei der Lösung dieses Problems spielen. Das Unternehmen sieht sich daher in der Pflicht, den Ingenieurnachwuchs im eigenen Haus auszubilden und so einen Beitrag dazu zu leisten, die deutsche Industrie in die Lage zu versetzen, in Zukunft noch ressourcenschonender und effizienter zu produzieren. „Die Automatisierung ist eine wichtige Basistechnologie für alle Bereiche unserer Gesellschaft, und unser leistungsstarkes System eignet sich perfekt für all diese verschiedenen Anwendungen“, sagt Hans Beckhoff und fügt hinzu: „Die Ingenieure müssen die Welt retten! Eine Reduzierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs muss unbedingt erreicht werden. Präzise und intelligente Automatisierung ist der Schlüssel dazu.“